Wasserqualität - Oedtersee

Füttern von Wasservögeln und Fischen:
Vielfach zwar gut gemeint, hat das Füttern der Wasservögel doch negative Folgen. Um Verschmutzungen vorzubeugen, sollte auf das Füttern der Wasservögel unbedingt verzichtet werden.

Füttern führt zu einer massiven Anreicherung des Wassers mit Nährstoffen
und bewirkt in der Folge das Auftreten von Blaualgen, die innerhalb kurzer Zeit die Benützung des Sees für Badezwecke unmöglich machen würden.

Füttern führt zur Überdüngung des Wassers:
Wo Vögel gefüttert werden, entstehen unnatürlich dichte Ansammlungen von Tieren. Futter und Vogelkot verschmutzen das Wasser ganz erheblich. Das biologische Gleichgewicht des Wassers wird gestört.

Füttern führt zu Seuchen:
In Vogelkot und Futterresten entwickeln sich zahlreiche Krankheitskeime, die zu Seuchen bei Tieren und Menschen führen können. So wurde z. B. vor einigen Jahren an der Donau ein Schwanensterben registriert.
Auch Kinder, die im Wasser planschen, sind durch Typhuserreger sehr gefährdet.

Füttern schadet sogar den Vögeln:
Unsere Vögel sind auch im Winter in der Lage, in der Natur Nahrung zu finden. Durch ungeeignetes Futter und durch Ansteckung mit Krankheitskeimen am Futterplatz gehen viele Vögel zugrunde. Außerdem führt ständiges Füttern dazu, dass die natürlichen Lebensgewohnheiten der Tiere verkümmern und Wildtiere unerwünschterweise gezähmt (domestiziert) werden.

Plocher - System:
Das Plocher System ist ein naturgerechtes, ganzheitliches Verfahren zur Sanierung und Ursachenbehandlung gestörter ökologischer Prozesse. Mikroorganismen werden angeregt, aerobe Umsetzungsprozesse in Gang zu bringen. Wird das Plocher-System in Gewässern eingesetzt, so findet ein aerober Schlammabbau statt. Durch diese Abbauprozesse werden die enthaltenen Nährstoffe aus dem Schlamm und Untergrund rückgelöst. Diese Nährstoffe können von den Pflanzen gut aufgenommen werden, da sie leicht verfügbar sind. Wenn sehr viel Schlamm vorhanden ist und die Umsetzung besonders heftig erfolgt, so kann es passieren, dass sich die Pflanzen durch den Nährstoffreichtum stark vermehren.

So werden die Nährstoffe gebunden und dem Wasser entzogen. Können Pflanzen trotzdem nicht alle Nährstoffe aufnehmen, belasten diese das Gewässer solange, bis der gesamte Schlamm und die überschüssigen Nährstoffe abgebaut bzw. gebunden sind. Sind keine gelösten Nährstoffe mehr vorhanden, so reduziert sich das Pflanzenwachstum auf ein natürliches Maß.

Dieser Vorgang wird durch das Plocher-System unterstützt und beschleunigt.

Im Jänner 1996 wurde das Plocher System im Oedtsees installiert. Eine Verbesserung der Wasserqualität zeigte sich bereits im September desselben Jahres.

Bei weiteren Untersuchungen in den folgenden Jahren konnten keine Schlammbildung sowie erhöhte Phosphor- und Phosphatkonzentrationen mehr festgestellt werden, was zu einer wesentlichen Verbesserung der Wasserqualität führte. Der erhöhte Nitratwert ist eher auf die Grundwasserzuströme aus landwirtschaftlichen Gebieten zurückzuführen.

Fischbestand:
Flussbarsche, Lauben, Rotaugen und Karpfen bilden den Hauptfischbestand im Oedtsee. Aale, Karpfen und Regenbogenforellen gehen ausschließlich auf Besatzmaßnahmen zurück. Die Zahl großer Raubfische wie Hecht und Zander ist extrem gering.

Untersuchungen bezüglich der Badewasserqualität:
Untersuchungen gemäß der Richtlinie des Rates der europäischen Union über die Qualität der Badegewässer (76/160/EWG vom 8. Dezember 1975) werden von der Oberösterreichischen Landesregierung durchgeführt. Diese Richtlinie sieht eine Untersuchung vor der Badesaison sowie weitere Untersuchungen während der Badesaison in zweiwöchigem Abstand vor.

Zusätzlich lässt die Stadt Traun während des Sommers monatlich bakteriologische Untersuchungen durch die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, AGES, im Bereich der westlichen Bucht, beim Hallenbad und bei der Wasserrettung durchführen. Die aktuellen Prüfberichte werden im Schaukasten bei der Wasserrettung ausgehängt.