Die Traun

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Untrennbar mit einer Aulandschaft verbunden ist deren Lebenselement, das Wasser. Kaum jemand kann sich heute vorstellen, dass die Traun noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein stellenweise bis zu 700 m breites Flussbett hatte. Die Regulierung der Traun um die Jahrhundertwende leitete das Ende des Auwaldes und damit auch seiner vielen Nebengerinne ein. Die Dynamik einer lebendigen, vom Fluss geprägten Landschaft wurde jäh zerstört. Die fast völlige Begradigung der Traun, die im Zuge des Kraftwerkbaues Pucking 1983 vorgenommen wurde, führte einerseits zu großen Auwaldverlusten, andererseits aber auch zur Schaffung junger Altwasserbereiche, die heute wertvolle Lebensräume für selten gewordene Pflanzen und Amphibien darstellen. Die Traun, besonders oberhalb des Kraftwerks Pucking, ist heute ein kanalartiges Gerinne. Während der Sohl-Bereich noch aus dem Schotter des ursprünglichen Flussbettes besteht, wurden beiderseits ca. 8 m hohe Dämme aus Schotter errichtet, deren Innenseiten mit Asphalt abgedichtet wurden. Etwa ab Einmündung des „Alten Baches“ in die Traun verbessert sich die Situation. Hier befinden sich noch die alten Ufersicherungen.


NEBENGERINNE

Alter Bach:
Der „Alte Bach“ wird bei St. Dionysen vom Welser Mühlbach ausgeleitet und durchfließt den Auwald. Bei St. Martin mündet er am linken Ufer in die Traun. Da er ganz bewusst zur Bewässerung der Au eingesetzt wird, ist er, nahezu völlig frei von Ufersicherungsmaßnahmen. Die schlängelnde Linienführung unterstreicht seine naturnahe Erscheinung. Viele Schotterbänke, Baumstämme, Schilfbestände und ein natürliches Wechselspiel von Anlandung und Erosion in den Uferbereichen machen den Alten Bach aus ökologischer Sicht zu einem hochwertigen Fließgewässer.

Welser Mühlbach:
Der Welser Mühlbach wird beim Welser Kraftwerk an der Gemeindegrenze zu Gunskirchen am linken Uferrand aus der Traun abgeleitet. Er durchzieht vorwiegend ländlichen Raum. Die am stärksten beeinträchtigten Fließstrecken befinden sich zumeist im Bereich von Industrieanlagen (Mühlen und Färbereien). Im Ortsgebiet von Traun dringt der Mühlbach in den Auwald ein. Durch eine ausgesprochen geradlinige Uferlinie und stärkeren Regulierungsmaßnahmen ist es ihm hier kaum möglich naturnähere Strukturen anzunehmen. Schließlich führt der Verlauf des Welser Mühlbaches weiter entlang des Trauner Industriegebietes sowie entlang von Kleingartenanlagen. Östlich der Zaunermühle mündet der Welser Mühlbach in den Werkskanal der ESG.